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Der Kauf von Vintage- und Second-Hand-Kleidung ist nicht nur eine nachhaltige und kostengünstige Wahl, sondern auch eine wunderbare Möglichkeit, einzigartige Stücke zu finden, die Charakter und Geschichte haben. Ob ein zeitloser Mantel aus den 70ern, ein stylisches Kleid aus den 90ern oder ein gut erhaltener Lieblingspulli – diese Kleidungsstücke verdienen besondere Pflege, damit sie uns noch lange Freude bereiten. Gebrauchte Kleidung hat bereits eine Vergangenheit, und mit der richtigen Pflege können Sie ihre Lebensdauer erheblich verlängern.

1. Der erste Schritt: Gründliche Reinigung nach dem Kauf

Bevor Sie Ihr neues Second-Hand-Stück zum ersten Mal tragen, ist eine gründliche Reinigung unerlässlich. Sie wissen nicht, wo die Kleidung war oder wie sie gelagert wurde.

Waschanleitung prüfen: Schauen Sie zuerst auf das Pflegeetikett. Bei Vintage-Kleidung fehlen diese oft oder sind verblasst. Seien Sie hier besonders vorsichtig.
Schonwäsche bevorzugen: Wählen Sie, wenn möglich, immer eine Schonwäsche. Bei empfindlichen Materialien wie Seide, Wolle, Spitze oder Viskose ist Handwäsche oder ein Schonwaschgang bei niedriger Temperatur (kalt oder 30°C) mit einem milden Waschmittel ratsam.
Hartnäckige Gerüche: Wenn ein Kleidungsstück einen muffigen oder alten Geruch hat, können Sie es vor dem Waschen für einige Stunden in einer Mischung aus Wasser und etwas Essig einweichen (Verhältnis 10:1). Auch spezieller Textilerfrischer oder das Lüften an frischer Luft über mehrere Tage kann helfen.
Futter und Verzierungen: Achten Sie auf empfindliche Details wie Perlen, Pailletten, Stickereien oder empfindliches Futter. Drehen Sie das Kleidungsstück gegebenenfalls auf links oder verwenden Sie einen Wäschebeutel.

2. Waschen: Weniger ist oft mehr

Übermäßiges Waschen strapaziert die Fasern. Waschen Sie Ihre Vintage- und Second-Hand-Kleidung nur, wenn es wirklich nötig ist.

Flecken gezielt behandeln: Entfernen Sie Flecken punktuell, anstatt das gesamte Kleidungsstück zu waschen. Tupfen Sie Flecken vorsichtig mit einem geeigneten Fleckenentferner oder milder Seifenlauge ab. Testen Sie immer zuerst an einer unauffälligen Stelle.
Farben trennen: Waschen Sie helle und dunkle Farben getrennt, um Verfärbungen zu vermeiden. Gerade bei älteren Textilien können die Farben manchmal ausbluten.
Kaltes Wasser verwenden: Kaltes Wasser schont die Fasern und die Farben. Es ist oft ausreichend für die meisten Kleidungsstücke und hilft, Einlaufen oder Ausbleichen zu verhindern.
Feine Waschmittel: Verwenden Sie milde, pH-neutrale Waschmittel ohne aggressive Chemikalien, Bleichmittel oder optische Aufheller. Für Wolle und Seide gibt es spezielle Waschmittel.

3. Trocknen: Sanft und schonend

Das richtige Trocknen ist entscheidend, um die Form und Integrität Ihrer Kleidung zu erhalten.

Lufttrocknen bevorzugen: Verzichten Sie, wann immer möglich, auf den Wäschetrockner. Die Hitze des Trockners kann Fasern schädigen, zum Einlaufen führen und die Lebensdauer des Kleidungsstücks verkürzen.
Liegend trocknen: Schwere Strickwaren, Wollpullover oder andere empfindliche Kleidungsstücke sollten liegend auf einem sauberen Handtuch getrocknet werden, um ein Ausleiern oder Verformen zu verhindern.
Auf Kleiderbügeln trocknen: Hemden, Blusen und Kleider können auf passenden Kleiderbügeln getrocknet werden, um Falten zu minimieren und die Form zu erhalten. Achten Sie darauf, dass die Bügel breit genug sind, um Schulterbeulen zu vermeiden.
Vor direkter Sonneneinstrahlung schützen: Direkte Sonneneinstrahlung kann Farben ausbleichen. Trocknen Sie Kleidung im Schatten oder drinnen.

4. Lagern: Der richtige Platz für Ihre Schätze

Die richtige Lagerung schützt Ihre Kleidung vor Staub, Motten, Feuchtigkeit und Verformung.

Atmen lassen: Lagern Sie Kleidung nicht in luftdichten Plastiksäcken über längere Zeit, da dies Feuchtigkeit einschließen und zu Schimmelbildung führen kann. Verwenden Sie atmungsaktive Kleidersäcke aus Baumwolle oder Leinen.
Kleiderbügel nutzen: Mäntel, Kleider, Anzüge und Blusen sollten auf stabilen, gepolsterten Kleiderbügeln aus Holz oder Satin aufgehängt werden. Drahtbügel können die Form verziehen.
Liegend lagern: Strickwaren und schwere Pullover sollten gefaltet und liegend in Schubladen oder Regalen aufbewahrt werden, um ein Ausleiern durch das eigene Gewicht zu verhindern.
Mottenschutz: Verwenden Sie natürliche Mottenschutzmittel wie Zedernholzringe oder Lavendelsäckchen. Überprüfen Sie Ihre Kleidung regelmäßig auf Mottenbefall.
Kühl und trocken: Lagern Sie Ihre Kleidung an einem kühlen, trockenen und gut belüfteten Ort, fern von direkter Sonneneinstrahlung und hoher Luftfeuchtigkeit.

5. Reparieren und Pflegen: Kleine Mängel beheben

Ein kleiner Riss oder ein lockerer Knopf müssen nicht das Ende eines Kleidungsstücks bedeuten.

Rechtzeitig reparieren: Beheben Sie kleine Mängel wie lose Knöpfe, offene Nähte oder kleine Löcher sofort. Je früher Sie handeln, desto einfacher ist die Reparatur und desto länger hält das Kleidungsstück.
Fusselentferner und Fusselrasierer: Für Pilling (kleine Stoffkügelchen) auf Pullovern oder Mänteln sind Fusselrasierer oder spezielle Kämme sehr effektiv, um die Oberfläche wieder glatt und ansehnlich zu machen.
Bügeln mit Vorsicht: Achten Sie beim Bügeln auf die richtige Temperatur für das Material und bügeln Sie empfindliche Stoffe immer auf links oder mit einem Bügeltuch. Dampfglätter sind oft eine schonendere Alternative, besonders für empfindliche oder verzierte Stoffe.

Liebe und Aufmerksamkeit zahlen sich aus