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Gewerblich verkaufen auf dem Online-Bazar: Was du beachten musst

Online-Basare sind längst nicht mehr nur Plattformen für den gelegentlichen Verkauf von ausgedienten Gegenständen aus dem eigenen Haushalt. Immer mehr gewerbliche Händler entdecken die Reichweite und die Vorteile dieser Plattformen, um ihre Produkte einem breiten Publikum anzubieten. Doch der gewerbliche Verkauf auf einem Online-Bazar unterscheidet sich grundlegend vom privaten Handel und bringt eine Reihe von rechtlichen Verpflichtungen mit sich, die es zu beachten gilt. Wer diese ignoriert, riskiert Abmahnungen, Bußgelder oder sogar rechtliche Schritte.

 

1. Die Abgrenzung: Wann bin ich gewerblicher Verkäufer?

 

Die erste und wichtigste Frage ist: Wann agiere ich überhaupt gewerblich? Die Übergänge zwischen privat und gewerblich sind oft fließend, doch es gibt klare Indikatoren, die Finanzämter und Gerichte heranziehen:

  • Regelmäßigkeit der Verkäufe: Verkaufst du fortlaufend und in großer Stückzahl ähnliche Artikel?

  • Neuware: Bietest du überwiegend Neuware oder Artikel an, die du extra zum Weiterverkauf erworben hast?

  • Gewinnerzielungsabsicht: Ist deine Absicht, mit den Verkäufen Gewinne zu erzielen?

  • Umsatzhöhe: Erzielst du nennenswerte Umsätze?

  • Auftritt: Wirbst du für deine Produkte (z.B. durch eigene Logos, professionelle Beschreibungen, häufige Neueinstellungen)?

  • Mitarbeitereinsatz: Beschäftigst du Mitarbeiter oder Helfer für den Verkauf?

Schon wenige dieser Punkte können dazu führen, dass du als gewerblicher Verkäufer eingestuft wirst. Im Zweifel ist es immer ratsam, sich professionell beraten zu lassen.

 

2. Impressumspflicht: Dein digitales Aushängeschild

 

Als gewerblicher Anbieter unterliegst du der Impressumspflicht nach dem Telemediengesetz (TMG). Das bedeutet, dass du auf deiner Profilseite oder in deinen Angeboten eine Reihe von Informationen leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar machen musst. Dazu gehören:

  • Dein vollständiger Name (oder Firmenname)

  • Deine ladungsfähige Anschrift

  • Eine E-Mail-Adresse und gegebenenfalls eine Telefonnummer

  • Bei juristischen Personen: Rechtsform, Vertretungsberechtigter und Sitz der Gesellschaft

  • Ggf. Registergericht und Registernummer (z.B. Handelsregister)

  • Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (falls vorhanden)

  • Angaben zu Aufsichtsbehörden bei erlaubnispflichtigen Berufen

Ein fehlendes oder unvollständiges Impressum kann zu teuren Abmahnungen führen.

 

3. Widerrufsrecht: Das Recht auf Rücksendung

 

Einer der größten Unterschiede zum Privatverkauf ist das Widerrufsrecht für Verbraucher. Als gewerblicher Verkäufer musst du deinen Käufern ein 14-tägiges Widerrufsrecht einräumen. Das bedeutet:

  • Der Käufer kann den Vertrag ohne Angabe von Gründen innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Ware widerrufen.

  • Du musst den Käufer über dieses Recht belehren (Widerrufsbelehrung).

  • Du musst dem Käufer den Kaufpreis und die Lieferkosten erstatten, sobald du die Ware zurückerhalten hast.

  • Die Kosten für die Rücksendung der Ware kann der Käufer tragen, wenn du ihn darüber vor Vertragsschluss informiert hast.

Es gibt Ausnahmen vom Widerrufsrecht (z.B. bei personalisierten Waren, schnell verderblichen Waren oder versiegelten Produkten, deren Siegel nach Lieferung entfernt wurde), doch die Regel ist die Einräumung des Rechts.

 

4. Gewährleistung und Garantie: Deine Verantwortung für die Ware

 

Als gewerblicher Verkäufer bist du gesetzlich zur Gewährleistung verpflichtet. Das bedeutet, dass du für Mängel an der verkauften Ware, die bereits bei Übergabe vorhanden waren, zwei Jahre lang haftest.

  • In den ersten sechs Monaten nach dem Kauf wird vermutet, dass ein Mangel bereits bei Übergabe bestand (Beweislastumkehr).

  • Der Käufer hat das Recht auf Nacherfüllung (Reparatur oder Ersatzlieferung), Minderung des Kaufpreises oder Rücktritt vom Vertrag.

  • Die Gewährleistung darf bei Neuware nicht ausgeschlossen werden. Bei Gebrauchtware kann sie auf ein Jahr verkürzt werden, aber nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Eine Garantie ist hingegen eine freiwillige Leistung des Verkäufers oder Herstellers und ergänzt die gesetzliche Gewährleistung. Wenn du eine Garantie anbietest, musst du deren Umfang klar definieren.

 

5. Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB): Klare Regeln für den Handel

 

Auch wenn es keine generelle Pflicht zur Nutzung von AGB gibt, sind sie für gewerbliche Verkäufer auf Online-Basaren dringend zu empfehlen. AGB können viele wichtige Punkte regeln, die über das gesetzlich Vorgeschriebene hinausgehen und für Klarheit zwischen dir und deinen Kunden sorgen:

  • Liefer- und Zahlungsbedingungen

  • Eigentumsvorbehalt

  • Kosten der Rücksendung im Widerrufsfall

  • Gerichtsstand

  • Hinweise zur Online-Streitbeilegung

Achte darauf, dass deine AGB keine unzulässigen Klauseln enthalten, da diese unwirksam sein und zu Abmahnungen führen können. Es ist ratsam, AGB von einem Rechtsexperten erstellen zu lassen.

 

6. Kennzeichnungspflichten: Produkte richtig präsentieren

 

Je nach Art der Produkte gibt es weitere Kennzeichnungspflichten, die du als gewerblicher Verkäufer beachten musst:

  • Grundpreisangabe: Bei Waren, die nach Gewicht, Volumen, Länge oder Fläche angeboten werden, muss der Preis pro Maßeinheit angegeben werden (z.B. 10 €/kg).

  • Energieverbrauchskennzeichnung: Für bestimmte Elektrogeräte.

  • Textilkennzeichnung: Bei Textilien müssen Materialzusammensetzung und Pflegehinweise angegeben werden.

  • Batteriegesetz (BattG): Hinweise zur Batterierückgabe und Entsorgung.

  • Verpackungsgesetz (VerpackG): Verpflichtung zur Lizenzierung von Verpackungen bei einem dualen System.

Informiere dich genau, welche spezifischen Regeln für deine Produkte gelten.

 

7. Steuerliche Pflichten: Umsatzsteuer und Einkommensteuer

 

Sobald du gewerblich tätig bist, entstehen auch steuerliche Pflichten:

  • Umsatzsteuer: Du musst in der Regel Umsatzsteuer auf deine Verkäufe erheben und an das Finanzamt abführen. Du benötigst eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-IdNr.). Als Kleinunternehmer kannst du unter bestimmten Voraussetzungen von der Umsatzsteuerpflicht befreit sein, musst dann aber auf die Ausweisung der Mehrwertsteuer auf Rechnungen verzichten und einen entsprechenden Hinweis geben.

  • Einkommensteuer: Die Gewinne aus deinen gewerblichen Verkäufen sind einkommensteuerpflichtig.

Melde dein Gewerbe beim Gewerbeamt an und informiere dein Finanzamt über deine gewerbliche Tätigkeit.

 

Professionalität zahlt sich aus

 

Der gewerbliche Verkauf auf Online-Basaren bietet enorme Chancen, erfordert aber auch ein hohes Maß an Professionalität und die Einhaltung zahlreicher rechtlicher Vorgaben. Informiere dich umfassend, hole dir im Zweifel professionellen Rat ein und sei transparent gegenüber deinen Kunden. Wer diese Regeln beachtet, kann die Vorteile des Online-Handels voll ausschöpfen und langfristig erfolgreich sein.

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